
Der Zukunftsdialog in Berlin
Johannes King ist Vertreter einer wieder entdeckten Esskultur: Kochen mit den Jahreszeiten, mit dem, was die Natur bietet, frisch und vor allem regional. Dabei geht es neben dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit auch darum, wieder zu genießen, was nur für eine kurze saisonale Zeit auf den Tellern landet. Genuss durch Verzicht nennt Johannes King diese Philosophie, mit der er dem Söl’ring Hof zwei Michelin Sterne erkocht hat. So wundert es nicht, dass der Spitzenkoch ein begehrter Gast auf Veranstaltungen zum Thema Ernährung und Regionalität ist.
Zukunftsdialog mit Johannes King - Regionalität vs. Ökonomie
Der Zukunftsdialog Agrar und Ernährung wird in diesem Jahr zum 3. Mal von der "Zeit“ in Zusammenarbeit mit der "agrarzeitung“ in Berlin veranstaltet. Die eintägige Konferenz, die 2016 unter der Leitfrage "Abschied vom Bauernhof?“ steht, bietet 400 Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen den Rahmen für vielseitige Dialoge in diesem Themenspektrum. Ins Leben gerufen wurde der Zukunftsdialog als Forum, in dem sich Vertreter verschiedener Interessengruppen des Agrarsektors und der Lebensmittelindustrie austauschen und vernetzen können. Es sollen dabei innovative Ansätze gefunden und die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie erörtert werden .
Regionalität - Modell oder Nische?
Die Frage nach dem Modellcharakter von regional angebauten Produkten steht dabei im Mai im Mittelpunkt. Dass Johannes King zur Podiumsdiskussion zum Thema "Das Gute liegt so nah – Regionalität: Nische oder Modell?“ eingeladen wurde, ist sowohl in seiner regionalen Küche begründet, als auch in der Tatsache, dass der Koch selbst einen Bauernhof betreibt. Direkt hinter den Sylter Dünen, in Morsum, baut King viel von dem Obst und Gemüse an, das in seiner Sterneküche im Söl’ring Hof und im Genuss-Shop zum Einsatz kommt.
Kurzum: In Johannes Kings Küche steht die Regionalität der verwendeten Produkte im Mittelpunkt. Saisonale Erzeugnisse, alte Obst- und Gemüsesorten und nicht zuletzt der eigene Anbau der Lebensmittel unterstreichen die Bedeutung regionaler Zutaten und verdeutlichen Johannes Kings tiefe Beziehung zu all seinen Produkten. Der Koch engagiert sich zudem in Bewegungen wie Slow Food oder der schleswig-holsteinischen Initiative Feinheimisch. Dass dieser Ansatz nicht nur nachhaltiger ist und die natürlichen Ressourcen schont, sondern zudem auch ökonomisch ein Erfolgsrezept sein kann, wird Johannes King im Mai unter anderem mit Vertretern der Agrarwirtschaft diskutieren Die Debatte dürfte sich kontrovers gestalten, treffen in ihr doch gegensätzliche Interessen aufeinander. Mitdiskutieren kann beim Zukunftsdialog jeder, der aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft, Politik, öffentlicher Hand, der Lebensmittelindustrie, Wissenschaft, Nichtregierungsorganisation oder Stiftungen und Verbänden kommt und thematischem Bezug zur Konferenz hat. Die Teilnahme ist kostenfrei und eine Anmeldung unter diesem Link möglich.
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